Wissenswertes

Nährstoffüberblick

Die Bedeutung der Mikronährstoffe ...

... und weiterer wichtiger Nährelemente für das Pflanzenwachstum einschließlich der Grünlanddüngung - Mit Hinweisen zur Auswahl der EXCELLO® -Bodenlangzeitdünger und FOLICIN®-Blattdünger

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Bor hat besondere Bedeutung für die Ertragsbildung bei Raps, Mais, Rübenarten, vielen Gemüse- und Kohlarten, Kartoffeln, Leguminosen, Wein, Hopfen, Äpfeln, Birnen oder Sonnenblumen. Es fördert nicht nur den Kohlenhydrattransport und die Stoffeinlagerung in die Speicherorgane, sondern auch die Eiweißbildung in der Pflanze. Bor reguliert die Zelldifferenzierung und Zellstreckung wie auch die Gewebestabilisierung. Der Mangel an Bor äußert sich daher in der Herz- und Trockenfäule der Betarüben, Glasigkeit von Wurzelfrüchten oder Hohlherzigkeit der Sellerieknolle.

Bor fördert ebenso die Blütenbildung, Befruchtung und Samenentwicklung der Körnerfrüchte, zu denen Raps, Erbsen und Mais gehören, aber auch in Wein, den Obstkulturen und Beerensträuchern. Dabei ist Bor im Boden auswaschungsgefährdet und die Pflanzenverfügbarkeit stark abhängig vom pH-Wert des Bodens. Gerade bei Trockenheit und auf leichten Standorten wird der negative Einfluss eines zu hohen oder zu niedrigen Boden-pH-Werts auf die Bor-Verfügbarkeit schnell deutlich. Bormangel begrenzt Ertrag und Qualität in hohem Maße.

Bordüngung verbessert zusätzlich die Phosphataufnahme und Stickstoffverwertung der Pflanzen. Es stärkt die Resistenz gegenüber pilzlichen Krankheiten. In Raps schützt eine ausreichende Versorgung mit Bor, Mangan und Kupfer im Herbst vor Verlusten durch Auswinterung.

In der Pflanze ist Calcium zum einen als Bestandteil der Zellwände für die Stabilität des Gewebes verantwortlich. Zum anderen regelt es den Stofftransport zwischen den Zellen und im Gewebe. In Abhängigkeit vom Gehalt des Bodens wird Calcium gewöhnlich mit dem Transpirationsstrom im Xylem in die oberen Pflanzenteile transportiert. In Pflanzenteilen oder Früchten, die nur wenig transpirieren, kommt es daher auch bei hohem Calcium-Angebot des Bodens zu Mangelzuständen.

Der Calcium-Mangel der Pflanzen ist somit vom Kalkmangel der Böden zu unterscheiden, der zur Boden-Versauerung führt. Eine Bodenkalkung kann daher das Auftreten von physiologischem Calcium-Mangel nicht verhindern. In Äpfeln wird Calcium-Mangel als Stippe oder Stippigkeit bezeichnet, wobei sich durch den Zusammenbruch von mangelernährtem Gewebe verbräunte Zonen unter der Schale und im äußeren Fruchtfleisch bilden.

Auf einem ähnlichen Zusammenhang beruht die Blütenendfäule in Tomaten, Gurken oder Paprika, die Schwarzherzigkeit bei Sellerie, Hohlfleckigkeit bei Möhren oder das Auftreten von Innenblattnekrosen bei Salat oder Kohlpflanzen. Durch regelmäßige Spritzungen empfindlicher Kulturen mit Calcium-Verbindungen kann Mangel vorgebeugt werden.

Eisenmangel tritt vor allem auf alkalischen und Kalkböden auf, wird aber auch nach Überkalkung beobachtet. Durch stauende Nässe, Verschlämmung, Bodenverdichtung oder hohe Phosphatgaben wird Eisen im Boden ebenfalls festgelegt. Da Eisen ein wichtiger Bestandteil des Chlorophylls ist, verringert sich bei Mangel die Assimilationsfläche bzw. Assimilationsleistung. Durch die damit verringerte Zuckerbildung kommt es zu Minderertrag und Qualitätsverlust in den betroffenen Kulturen. Beginnender Mangel zeigt sich als Vergilbung der Blätter, der so genannten Eisenmangelchlorose. Die Blattadern erscheinen dabei anfangs noch grün. Bei starkem Mangel kommt es später zum Absterben der Blätter (Nekrosen).

Aufgrund der vorherrschenden alkalischen Bodenverhältnisse (hohe Boden-pH-Werte) sind Eisenmangelchlorosen im Weinbau besonders verbreitet. Hier wirkt sich Eisenmangel negativ auf den Zuckergehalt der Trauben und die Abreife des Holzes aus. Anhaltender Mangel führt zu starker Verrieselung mit erheblichen Ertragsverlusten.

Weitere Eisendünger wie Eisen-EDTA und Eisen-HEEDTA sind ebenfalls im Angebot.

Kupfer ist wichtiger Bestandteil der enzymatischen Systeme zur Kohlenhydrat- und Proteinsynthese. Auf Flächen mit erhöhtem pH-Wert oder in Böden mit hohem Gehalt an organischer Substanz wie z.B. Niedermoorböden ist Kupfermangel besonders zu befürchten. Auf den stark sauren Torf- oder Heideböden ist Kupfermangel als Heidemoorkrankheit bekannt.

Für die Qualitäts- und Ertragsbildung muss Kupfer den Pflanzen unbedingt zur Verfügung stehen. Versuche zeigen immer wieder, dass N-Düngung allein zum Proteinaufbau nicht ausreicht, sondern in der Pflanze zusätzlich ein ausreichender Kupfer-Gehalt erforderlich ist (N/Cu-Verhältnis). Hohe Stickstoffdüngung muss daher mit guter Kupfer-Verfügbarkeit einhergehen. Pflanzen benötigen Kupfer auch zur Bildung von Vitamin C oder als Baustein weiterer Enzyme. In Getreide beeinträchtigt Kupfermangel die Kornanlage, so dass verstärkt Taubährigkeit zu beobachten ist und sich das Korn-Stroh-Verhältnis damit zugunsten des Strohs verschiebt.

Daneben trägt Kupfer zur Festigkeit und Elastizität der Pflanzen bei, da es am Ligninstoffwechsel der Zellwände, der Verholzung, beteiligt ist. Kupfermangel beeinflusst daher auch die Standfestigkeit von Getreide durch eine Halmstabilisierung. Zusammen mit Mangan fördert es die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Kälte und Infektionen. Schwacher Mangel zeigt sich in einer graugrünen Verfärbung der Blätter oder Welke. In Getreide äußert sich starker Mangel in Spitzendürre und Abknicken der Blätter.

Von hoher Wichtigkeit ist die Kupferversorgung der landwirtschaftlichen Nutztiere, da es sich in fast allen Organen des tierischen Körpers findet. Kupfer ist lebenswichtig für die Blutbildung, ist an der Knorpel- und Knochenbildung beteiligt sowie Bestandteil wichtiger Fermente. Kupfermangel führt zu unbefriedigender Befruchtung und äußert sich in Fressunlust und Lecksucht. Die Düngung von Wiesen und Weiden mit Kupfer wertet das Grundfutter auf und hilft Problemen im Stall vorzubeugen.

Magnesium ist das Zentralatom im Chlorophyll (Blattgrün) und dadurch in hohem Maße für die Assimilationsleistung (Aufbau von Kohlenhydraten) in der Pflanze verantwortlich. Schon eine kurzfristige Unterversorgung mit diesem wichtigen Element wirkt sich negativ auf das Pflanzenwachstum aus. Für die Bildung von Eiweiß, Fetten und Vitaminen spielt es eine wichtige Rolle.

Magnesiummangel beeinträchtigt die Blühwilligkeit, den Fruchtansatz und das Fruchtwachstum. Der Bedarf der meisten Kulturen an Magnesium entspricht dem an Phosphat. In Einzelfällen liegt er sogar darüber. Dazu gehören die Weinreben, bei denen ein Mangel zur Stiellähme führt, alle Gemüse- und Obstarten sowie Hopfen. Die Getreidearten, Raps, Mais, Kartoffeln und Rüben reagieren auf Magnesiummangel mit Ertrags- und Qualitätseinbußen. Auch bei gutem Bodenvorrat kann die Magnesiumversorgung dieser Kulturen während der Hauptbedarfszeit stocken. Magnesium kann von den Pflanzen sehr gut über die Blätter aufgenommen werden. Es eignet sich daher besonders für die Blattdüngung im wachsenden Bestand. Ein Mangel zeigt sich zuerst durch Aufhellung der älteren Blätter bei häufig noch grünen Blattadern. Bei sehr knapper Magnesiumversorgung sterben die älteren Blätter ab. Die kurzfristig auftretende Unterversorgung an Magnesium wird oft von dem Mangel an Mangan und Schwefel begleitet.

In Hinblick auf die Gesundheit der Weidetiere führt ein Mangel an Magnesium zur Schädigung der Haut, gestörtem Aufbau von Korpeln, Knochen und Zähnen sowie Nervosität, Brunstlosigkeit und Muskelkrämpfen (Weidetetanie, Kälbertetanie).

Manganmangel ist in Ackerland schon zu befürchten, wenn 7 mg Mn pro 100 g Boden unterschritten werden und der pH-Wert über 5,8 liegt. Das gilt besonders in trockenen Jahren und tiefer Bodendurchlüftung nach Frost oder dem Pflügen. Bei pH-Werten im Boden über 6,5 sowie auf Sand- und Niedermoorböden sind in jedem Fall vorbeugende Maßnahmen zu empfehlen.

Ein bekanntes Schadbild wird als Dörrfleckenkranheit bezeichnet, bei der in einem Bestand trotz ausreichender Wasserversorgung welke Zonen beobachtet werden. Mangan hat über die Beeinflussung und Steuerung der enzymatischen Vorgänge wichtige Funktionen bei der Protein-, Fett- und Kohlenhydratsynthese. Eine ungenügende Manganversorgung kann daher Ertrag und Qualität der Kulturen deutlich begrenzen. Bei ausreichender Manganversorgung ist der Wasserverbrauch der Pflanzen geringer und die Widerstandskraft gegen Bakterienbefall, Pilzkrankheiten und Kälte sind höher.

Eine gute Manganversorgung senkt den Schorfbefall von Kartoffelknollen und fördert die Zuckerbildung in Zuckerrüben. Schon bei geringem Manganmangel zeigen die Pflanzen eine hellere Grünfärbung gegenüber einem ausreichend versorgten Bestand. Auf eine Unterversorgung mit Mangan reagieren neben Mais, Raps und allen Leguminosen die Getreidearten besonders empfindlich. In Getreide werden durch pflanzenverfügbares Mangan der Rohproteingehalt, die Fallzahl, der Sedimentationswert und das Hektolitergewicht positiv beeinflusst.

Auch die Düngung von Wiesen und Weiden sollte bei erkanntem Manganmangel nicht vernachlässigt werden. Mangan hat im tierischen Organismus als Aktivator wichtiger Fermente für das Hormonsystem, die Fortpflanzung, für das Knochenwachstum und die Muskelfunktion große Bedeutung.

Pflanzen benötigen Molybdän nur in sehr geringer Menge. Für die Stickstoff-Verwertung und damit auch Eiweißsynthese ist Molybdän jedoch unersetzlich. Die Kreuzblütler wie Raps oder Kohlarten reagieren besonders empfindlich auf eine Unterversorgung mit Molybdän (z.B. Klemmherzbildung bei Blumenkohl). Aber auch die Getreidearten, Rüben, Mais, Leguminosen und Gemüsearten wie Spinat, Kopfsalat, Möhren, Tomaten können unter Molybdän-Mangel leiden, der schnell zu Qualitäts- und Ertragseinbußen führt. Im Zierpflanzenbau sind Poinsettien für ihren besonders hohen Molybdän-Bedarf bekannt. Anders als Kupfer, Mangan, Eisen oder Zink wird Molybdän eher in sauren Böden festgelegt. Daher sind vor allem die leichten und sauren Standorte wie anmoorige Sandböden oder Hochmoorböden vom Molybdän-Mangel betroffen. Um Mangel vorzubeugen, sollten gärtnerische Erden und Substrate aufgrund des meist niedrigen pH-Werts grundsätzlich mit Molybdän aufgedüngt werden.

Bei der Aussaat auf reichlich mit Torf versetztem Boden können bei unzureichender Molybdän-Versorgung die Pflanzen hellfarbig (chlorotisch) auflaufen, obwohl die N-Versorgung ausreichend ist. Beim Einsatz pH-Wert-senkender Stickstoffdünger und hoher N-Düngung sollte dem Molybdän besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Für die landwirtschaftlichen Kulturpflanzen ist die Natrium-Versorgung nur von untergeordneter Bedeutung. Eine Ausnahme bilden die Rüben, die auf eine Natriumdüngung positiv reagieren. Von größerer Wichtigkeit ist die Versorgung von Wiesen und Weiden mit natriumhaltigen Düngemitteln. Bei Hochleistungsrindern wird der Bedarf an Natrium mit dem Futter selten ausreichend gedeckt.

Bei Mangel an Natrium werden bei Jungtieren Wachstumsstillstand und bei weiblichen Tieren Fortpflanzungsstörungen beobachtet. Hinzu kommen Brunstlosigkeit und Unfruchtbarkeit, von der auch Schafe und Sauen betroffen sind. Für eine hohe Milchleistung ist ein günstiges K:Na-Verhältnis unverzichtbar, wobei Kalium auf Wiesen und Weiden häufig bereits im Überschuss vorhanden ist. Lecksteine und Futterzusätze an Natrium reichen erfahrungsgemäß nicht aus, um die Natrium-Versorgung zu verbessern.

Immer häufiger wird Schwefelmangel beobachtet, was vor allem auf die geringeren Schwefeleinträge aus der Luft zurückzuführen ist. Ein Defizit führt zu deutlichen Ertrags- und Qualitätseinbußen, da Schwefel an der Proteinsynthese beteiligt ist. Damit fördert es auch die Verwertung von Stickstoff (N/S-Verhältnis) und weiteren Hauptnährstoffen durch die Pflanzen. Gerade bei Trockenheit oder auf ungünstigen Standorten wird eine Unterversorgung besonders kritisch. Ein Mangel an Schwefel ist meist eher sichtbar als ein gleichzeitig vorliegender Mangel an Mikronährstoffen. Bei Schwefelmangel zeigen sich Aufhellungen der jüngeren Blätter mit anfänglich noch grünen Blattadern.

Bei einigen Kulturen verformen sich die Blätter löffelartig vom Rand her. Bei Raps führen sowohl Schwefel als auch Bormangel zur Beeinträchtigung der Schotenbildung und -füllung, was schon früh an der Farbe (Weißblüher), geringeren Anzahl und gestörten Ausbildung der Blüten zu erkennen ist.

Für das allgemeine Pflanzenwachstum sowie den Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel ist Zink unentbehrlich. Es ist besonders in den Vegetationspunkten angereichert. Mangel äußert sich daher in stark verkürzten Trieben und Kleinblättrigkeit, was auch als Rosettenwachstum bezeichnet wird. Ähnlich wie Mangan und Kupfer ist auch Zink bei hohem Boden-pH-Wert oder hohen Gehalten an organischer Substanz in seiner Pflanzenverfügbarkeit eingeschränkt. Hohe Eisen- und Kupfergehalte im Boden behindern die Zinkaufnahme.

Hohe Phosphatgehalte im Boden legen Zink ebenfalls fest. Hopfen ist als besonders Zink-bedürftig bekannt und reagiert bei Unterversorgung mit der Kräuselkrankheit. Bei Obstbäumen ist die Rosettenbildung der Blätter für Zinkmangel typisch. Bei der Weinrebe sind dünne Triebe und die Ausbildung kleinbeeriger Trauben zu beobachten. Von den Ackerkulturen reagiert Mais besonders empfindlich auf Zinkmangel. Aber auch Kartoffeln haben einen erhöhten Zink-Bedarf.

Auch im tierischen Organismus erfüllt Zink wichtige Funktionen, zu denen die Stärkung des körpereigenen Abwehrsystems, die Beteiligung am Aufbau von Enzymen, der Haut und der Eiweißsynthese sowie seine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung gehören. Auf einen Mangel an Zink bei calciumreichen Futter reagieren Schweine mit der Parakeratose (Eiweißekzem). Die Zink-Düngung von Wiesen und Weiden ist daher dringend angeraten.